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Samstag, 22. Juni 2013

Leid & Freud


Wer mich kennt, der weiß wie nah ich am Wasser gebaut bin. Ein Lied, ein Film, ein Buch, ein Wort, ein Foto, ein Blick, ein weinendes Kind, ein Gedanke und vieles mehr kann mich von jetzt auf gleich Sturzbäche heulen lassen.
Als ich mit dem Maimädchen, welches seit 2 Tagen kränkelt und heute nach Frischluft jauelte, mit Hund und Rad eine Stadtrunde drehte, kamen wir auf dem Rückweg am Altersheim vorbei.
Leises Wimmern vernehmend, ließ 2 Augenpaare auf angekippte Fenster starren.                                  
Leises Wimmern, welches in lauter werdende, herzzerreißende Hilferufe überging.
Flehen, rufen, weinen. Betteln nicht alleine schlafen zu müssen, angst vor der Dunkelheit zu haben, verzweifeltes Klagen und Weinen, unerhört, allein.
Wir stiegen von unseren Rädern, wollten die Straße überqueren, mir laufen die Tränen. Wie gerne wäre ich hinein gegangen, hätte in den Arm genommen, getröstet und in den Schlaf begleitet wie ich es bei meinen Kindern tue.
Das Maimädchen indes, hatte mich schon mit den Worten "Ich lasse dich niemals alleine" "Ich habe dich ganz dolle lieb" in ihre kleinen Arme genommen. Auch ihr liefen die Tränen. Schweigend fuhren wir nebeneinander nach Hause.
Wer mich kennt, weiß wie ich jetzt hier sitze. Ich weiß gar nicht worüber ich mehr weine, über die so herzzerreißenden Klagerufe einer einsamen alten Frau, Mutter, Oma, Uroma!? oder über das kleine Mädchen mit dem riesigen Herzen und ihrer unerschöpflichen Sanftmut und Fürsorge.

Ich wünsche euch eine gute Nacht und das ihr immer Menschen an euren Seiten haben mögt, die für euch und mit euch fühlen.


Liebe Grüße
Nicole


Lindenblütenduft, oh dieser schwere, süße Lindenblütenduft ...  Kindheitserinnerungengalore ...